
<Später Sommer in Masuren<
In der vergangenen Woche war Herbert Somplatzki Gast in der kath. öffentlichen Bücherei im Schmallenberger Alexanderhaus und las nicht nur aus seinem neuen Buch <Später Sommer in Masuren< Begegnungen-Spotkania vor. Gerlinde Somplatzki, Gattin des Autors, dankte Hubert Kamlage ehrenamtlicher Leiter der Bücherei ganz herzlich für die Bereitstellung der Räumlichkeiten und Gabriele Wartberg–Friedrichs, stellv. Vorsitzende der Christine Koch-Gesellschaft, für die umfangreiche Vita des Autors.
In gemütlicher Runde folgten die Zuhörerinnen und Zuhörer Somplatzkis in eigenwilliger Weise verfassten wechselvoller Biografie. „Dieses Buch bildet den Abschluss von insgesamt 7 Büchern, die allesamt gegen das Vergessen, sowie durch authentische Begebenheiten verdeutlichen, dass selbst kleinste Begegnungsschritte der sogenannten „ einfachen Menschen“ über Grenzen hinweg Wege ebnen und Völker festigen, als die manchmal schweren Schritte der Politiker“, erzählte der Autor.
Der erste Teil des Buches berichtet auf sehr persönliche Weise von Begegnungen mit Menschen und Orten auf der Brücke zwischen dem europäischen Osten und Westen. Im zweiten Teil des Buches ist der Text des Hörspiels „Begegnungen-Spotkania“, von der Filmstiftung NRW mit dem Hörspielstipendium gefördert – veröffentlicht. Es wird von einer deutsch-polnischen Begegnung berichtet, die zu Anfang des Zweiten Weltkrieges begann und ein ganzes Leben lang dauerte.
Beeindruckend, aktuell und nachdenklich stimmend ist auch der im letzten Teil geführte Dialog zwischen der -nichts vergessenden Erde- und dem Erzähler Großvater Martin, wo es denn heißt: <„Ich kann nichts vergessen und ich weiß alles, was in mir und auf mir geschah. Aber jetzt, zum ersten Mal seit Milliarden Jahren habe ich Angst. Großvater Martin: Warum hast du Angst? Erzähler: Die Erde schwieg eine Weile ehe sie antwortete. Nehmen wir mal ein Kohlenflöz. Diese für euch Menschen unzählbaren Generationen von Urwäldern und Tieren; gepresstes Leben, in vielen Millionen Jahren zusammengedrückt zu einem Kohlenstreifen von vielleicht einem Meter: Und wie schnell ist so ein Flöz ausgehöhlt und verbrannt? Und da spürte er auf einmal, wie die Erde leicht zitterte und sie sprach weiter: Ich habe so viele Millionen Jahre gebraucht, um Vorräte anzulegen. Vorräte aus Erz und Öl aus Wasser und Luft, aus Pflanzen und Tieren. Ihr Menschen seid meine jüngsten Kinder. Und ausgerechnet ihr beginnt mir die größten Sorgen zu machen. Ihr fangt an, euch von mir zu entfernen, obwohl ihr ohne mich nicht leben könnt. Ihr fangt an, mich zu spalten, bis tief in meine Atome hinein. Ihr höhlt mich aus, macht mich leer und verschwendet meine Vorräte, die ja auch die eueren sind. Ihr verschmutzt das Wasser, aus dem alles Leben kommt, verpestet die Luft, die euch durch eueren Atem am Leben hält, vergiftet Pflanzen und Tiere und damit euch selbst“<.
Seit zwei Jahrzehnten widmet Herbert Somplatzki sich den deutsch-polnischen Beziehungen; sowohl in seiner literarischen Arbeit, als auch in der Begegnung mit den Menschen in seiner masurischen Heimat. Seine bilingualen Bücher „Morgenlicht und wilde Schwäne-Brzask i dzikie labedzie“ und „Die Frau mit dem Bernsteinhaar-Kobieta o bursztynowych wlosach“ geben Deutschen und Polen die Möglichkeit, sie sowohl in ihrer Muttersprache als auch in der Sprache des europäischen Nachbarn zu lesen. Und sein Buch „Masurische Gnadenhochzeit“ verdeutlicht als Geschichte in Geschichten deutsch-polnische Berührungen seit Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Dieses Buch wurde in Zusammenarbeit mit dem Westpreußischen Landesmuseum in Münster zur Grundlage der bilingualen Ausstellung „Ost-West-Begegnungen in Krieg und Frieden“, die im “Deutsch-Polnischen Jahr 2005/06” in Deutschland und Polen präsentiert wird.
Das Buch –Später Sommer in Masuren- erschienen im Megalit-Verlag, in leserfreundlicher Großschrift ISBN:978-3-932037-09.2
Wechsel im Vorstand
Reinhard Adams Ehrenvorsitz
Im Kulturraum der Besteckfabrik des Heimatvereins Fleckenberg e.V., eröffnete der 1.Vorsitzende Reinhard Adams am 10. März die Jahreshauptversammlung.
Nach dem Verlesen des Protokolls durch Ulli Schneider, berichtete der Kassierer Gerhard Sternberg, wie es denn finanziell um den Verein steht. Sternberg legte einen ausführlich geführten Kassenbericht vor, wobei selbst nach noch so intensiver Prüfung durch die Kassenprüfer nichts fehlerhaftes gefunden wurde. Reinhard Adams bedankte sich für den ausführlichen Bericht und sagte,"wir stehen ja ganz gut dar, dass wir nicht im Minus sind", und gab nach der Entlastung des Vorstandes einen ausführlichen Rückblick über das vergangene Jahr, wie z.B. verschiedene Krimi- sowie Dichterlesungen, Tagungen und die nicht zu vergessenen Mühlentage ab. Aber auch für das 2011 sind weitere Höhepunkte geplant wie z.B. verschiedene Besichtigungen, Fleyerentwurf, Denkmalstage u.v.a.m..
Unter Punkt 5 der Tagesordnung stand die Neuwahl des 1.Vorsitzenden an. Von Hans Stutte dem 2. Vorsitzenden des Vereins, wurde Luise Adams vorgeschlagen und einstimmig von der Versammlung gewählt. Luise Adams, die ebenfalls wie ihr Mann von Anfang an dabei war sagte, "solche Dinge wachsen jemanden ans Herz. Mein Mann war immer gerne hier, und er soll auch weiterhin die Menschen hier abholen". Luise Adams dankte für das Vertrauen und sagte in die Runde schauend," bei diesem Team was wir hier haben, muss es ja klappen".
Hans Stutte schlug für Reinhard Adams nach 19 jähriger Arbeit im Heimatverein den Ehrenvorsitz vor, der ebenfalls einstimmig angenommen wurde. Reinhard Adams dankte der Versammlung und freute sich, dass alles so gut geklappt hat. "Alle standen zu 100 % dahinter, und die 19 Jahre waren eine schöne Zeit. So war auch die Beschaffung von Geldern immer eine große Sache für mich", berichtete Adams gerührt weiter.
Kurz und schmerzlos fiel die Wahl des Kassierers aus; denn "so etwas Gutes lässt man nicht los", so Luise Adams, die als neue 1. Vorsitzende Gerhard Sternberg zur Wiederwahl beglückwünschen konnte. Für Gerda Rickert wude als neuer Kassenprüfer Peter Gahwehn gewählt, der ebenfalls die Wahl annahm.
Zum Schluss der Versammlung gab Luise Adams einen kleinen Ausblick auf zukünftige Schwerpunkte innerhalb der Vereinsarbeit. "Wir wollen ein lebendiges Museum", so Luise Adams. Pädagogische Arbeit mit Kindern soll angestrebt werden, und es wird daran gedacht die Grundschulen miteinzubeziehen. Die Kinder könnten z.B. Bilder malen und so Museumsideen lebhaft umsetzen.
Der Museumsverein hat bisher 76 Mitglieder. Die Besteckfabrik konnte im Jahr 2010 / 7636 Besucher begrüßen. Insgesamt seit Bestehen waren es 60 111 Erwachene und Kinder die das interessante Museum besuchten. Wer Mitglied werden möchte, wende sich an Luise Adams, Telefon 02972-6396.